Zufahrt zum Flughafentunnel für Radfahrer

Zufahrt zum Flughafentunnel für Radfahrer © M. Knopf

Radverkehr im Flughafentunnel - ungeahnte Möglichkeiten!

Seit vielen Jahren ging es nicht voran mit dem Radverkehr durch den Flughafentunnel. Nun kommt Bewegung in die Sache. Wir befürworten eine gründliche Untersuchung der neuen Vorschläge durch Fachleute des Ministeriums.

Vergangenheit

Als der Flughafentunnel geplant wurde, hat man weder an Fußgänger*innen noch an Radfahrende gedacht. Alles was nicht "Auto" war,  wurde seither auf einen schmalen Gehweg gedrängt, auf dem Begegnungsverkehr nicht möglich ist. Lärm, Gestank und der Sog durch fahrende LKW belästigen zudem so stark, dass viele Menschen lieber nicht durch den Tunnel geradelt oder gegangen sind. Alternativ setzte man sich halt auch ins Auto oder man verzichtete darauf, den Ort am anderen Ende des Tunnels zu besuchen. Alltagspendler*innen blieb allerdings nichts anderes übrig, als einen weiten Umweg in Kauf oder den gesundheitsschädlichen Trip auf sich zu nehmen.

Gegenwart

Seit 30 Jahren kämpft der ADFC neben anderen Interessensvertreter*innen für eine menschenfreundliche Lösungen, die bisher mit Blick auf die Finanzen und der Sorge vor dem Unmut der Autofahrenden abgelehnt wurden. Das Radbündnis Filder, dem Vertreter*innen des ADFC angehören, hat in den letzten beiden Jahren Lösungsansätze wie Ampelregelung, Geschwindigkeitsreduzierung oder Teilsperrung erarbeitet und sich um einen Termin mit dem Verkehrsminister Hermann bemüht, um ihm diese Ideen vorzustellen. Nun überraschte Hermann mit dem Vorschlag, den Flughafentunnel völlig dem Rad- und Fußverkehr zu widmen, weil die Inbetriebnahme wie bisher inzwischen auch aufgrund sicherheitsrelevanter Themen des in die Jahre gekommenen Tunnels im Zweifel steht. Neben der Idee der Vollsperrung wird eine Einbahnregelung ebenfalls in Betracht gezogen, bei der eine Fahrspur dem Radverkehr zugestanden werden soll. Eine gute Lösung, damit dem Autoverkehr Umwege so weit wie möglich erspart werden.

Zukunft

Auch wenn wir uns täglich mit dem Radverkehr beschäftigen, so verlassen wir uns bei der weiteren Planung auf die Experten des Ministeriums. Gerne stehen wir beratend zur Seite und unterstützen jede echte Verbesserung für Radfahrende. Dabei ist es uns wichtig, nicht nur die schnellen und geübten Radler*innen im Auge zu haben, sondern auch Familien, Schüler*innen und Senior*innen. Sich im Mischverkehr auf die Fahrbahn zu begeben, halten wir im Tunnel nicht für machbar.

 

Machbarkeitsstudie zu Radschnellwegen auf den Fildern setzt auf den Flughafentunnel

Erst kürzlich wurden Empfehlungsvarianten für Radschnellverbindungen auf den Fildern festgelegt. Der Abschlussbericht der Machbarkeitsstudie bescheinigt den Radschnellwegen vorzügliche Wirtschaftlichkeit und ein hohes Potenzial, andere Verkehrträger zu entlasten. Der Landkreis Esslingen hat entschieden, die Umsetzung in Abstimmung mit den jeweiligen Straßenbaulastträgern anzugehen. Ein Abschnitt verläuft zwischen Bernhausen und Plieningen durch den Flughafentunnel. Um das hohe Potenzial dort zu nutzen (4800 Radfahrende/Tag), empfiehlt der Planer, dem Radverkehr Platz im Flughafentunnel zu geben oder einen zusätzlichen Tunnel zu bauen. Weitere Informationen gibt es in den Sitzungsunterlagen des Landkreises Esslingen.

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Leinfelden-Echterdingen, Echterdingen, Hainbuchenweg, Radverkehrszähler

ADFC erhält großzügige Spende von Advantest Europe

Die Firma Advantest Europe hat dem ADFC auf den Fildern einen mobilen Radverkehrszähler gesponsort. Dank dieser Spende…

https://fildern.adfc.de/artikel/radverkehr-im-flughafentunnel-ungeahnte-moeglichkeiten

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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