Flickenteppich: Radverkehr in der Friedrich-List-Straße
Am Dienstag, 23. Mai 2023, wurde im Gemeinderat von Leinfelden-Echterdingen über den Ausbau eines Fuß- und Radwegs an der Friedrich-List-Straße in Echterdingen entschieden.
Nachdem bereits der Technische Ausschuss einstimmig zugestimmt hatte, hat nun auch der Gemeinderat für die Vorlage der Stadtverwaltung gestimmt. Die Sitzungsunterlagen mit Lageplan findet man hier.
Viele kennen die Friedrich-List-Straße sicherlich als Verbindung zwischen Obi Baumarkt und dem Stangenkreisel. Für Radfahrende ist die Verbindung bislang wenig attraktiv und nur für sichere Radfahrer geeignet.
Im nördlichen Teil der Straße, zwischen Magellanstraße und Nikolaus-Otto-Straße, ist die Fahrbahn beschädigt und soll erneuert werden. Im Zuge der Sanierung soll auf dem genannten Abschnitt auf der westlichen Seite der Fußweg auch für den Radverkehr ausgebaut werden.
Dies ist die Maßnahme S026 aus dem Radverkehrsprogramm. Das Stück Fuß- und Radweg ist die erste Maßnahme aus dem RVP, die dem Gemeinderat im Detail zur Abstimmung vorgelegt wurde. In der TA Sitzung wurde eine mögliche Förderung von 50% genannt.
Ein Teilstück des Weges, sowie die Querung zur Nikolaus-Otto-Straße, können vorerst nicht fertiggestellt werden. Die notwendige Fläche ist nicht im Besitz der Stadt. In der Beschlussvorlage heißt es: "Baulich wird der nördliche Abschnitt auf Flurstück 5454 vorerst zurückgestellt, bis die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sind." Somit erfüllt der Weg die Ziele aus dem RVP erst einmal nicht.
Die Friedrich-List-Straße ist im RVP durchgängig, also von der Nikolaus-Otto-Straße bis zum Stangen-Kreisel als Basisverbindung (Kat. III) vorgesehen. Nur der nördliche Teil soll als Maßnahme S026 des RVP ausgebaut werden. Im südlichen Teil ist die Verkehrsdichte genauso hoch, und Radfahrende müssen dort ebenfalls auf die Fahrbahn. Für diesen Bereich sind aber keine Verbesserungen geplant.
Der Fuß- und Radweg ist gleichzeitig Zufahrt zu mehr als 20 PKW Abstellplätzen, die im 90 Grad Winkel zum Weg angeordnet sind. Die Mitbenutzung des Weges durch PKW sowie die Rangiertätigkeit beim Ein- und Ausparken stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Es drängt sich der Eindruck auf, dass eigentlich ein Parkplatz ausgebaut wird und kein Fuß- und Radweg.
Bis zur vollständigen Fertigstellung eines Fuß- und Radwegs mindestens von der Kolumbusstraße bis zur Nikolaus-Otto-Straße bleibt die Friedrich-List-Straße für Radfahrende ein Flickenteppich. Sichere Radfahrer in Richtung Norden werden weiterhin die Fahrbahn wählen und sich den Umweg über den neuen Abschnitt sparen. Eine Steigerung des Radverkehrs ist mit dem aktuell geplanten Bauabschnitt noch nicht zu erwarten.