Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe auf den Fildern

Aktive machten mit Poolnudeln auf den nötigen Sicherheitsabstand aufmerksam

Am Samstag, den 1. Juli, fand in den Stadtteilen Leinfelden, Echterdingen und Bernhausen, aber auch in Ostfildern und Vaihingen eine Poolnudel-Aktion statt, um erneut auf den vorgeschriebenen Überholabstand aufmerksam zu machen.

Poolnudel-Aktion in Leinfelden-Echterdingen
Poolnudel-Aktion in Leinfelden-Echterdingen © M. Knopf

Um 10 Uhr ging es los! Pro Stadtteil fuhren jeweils 5 bis 7 mit Poolnudeln und Plakaten geschmückte Fahrräder auf Straßen, auf denen sich Radfahrende, Autofahrende und -stehende den Straßenraum teilen müssen.

Eine Poolnudel ist 1,5 m lang – so lang wie der gesetzlich vorgeschriebene Abstand, der beim Überholen innerorts eingehalten werden müsste. Eigentlich wird der Überholabstand vom äußersten Punkt des Fahrrades – also dem Lenker oder gar dem Außenspiegel – gemessen. Um den Unmut aber nicht zu provozieren, ragten die Nudeln bei der Aktion nur zwischen 0,7 und 1 Meter in den Straßenraum. An Stellen, an denen Autos am Straßenrand geparkt sind, hat sich gezeigt, dass selbst der Meter oft nicht eingehalten werden kann. Einige Autos blieben am Samstag hinter den Rädern, wo sie im Normalfall vorbeigefahren wären. Ein großes Problem sind auch die entgegenkommenden Autos, die eigentlich hinter parkenden Fahrzeugen wartepflichtig wären, in der Regel aber immer die Radfahrenden nötigen.

Die Reaktionen waren in den Stadtteilen unterschiedlich. So waren sie in Leinfelden überwiegend freundlich und positiv. Bewertungen mit „Daumen hoch“ gab es öfters. Ein Autofahrer parkte sein Fahrzeug extra, um die Radgruppe über die Aktion zu befragen. In Echterdingen zeigten sich die Mitmenschen nicht unfreundlich, aber teilweise desinteressierter als in Leinfelden. In Filderstadt hingegen mussten sich die Radelnden leider böse Worte und Hupen gefallen lassen. Hier war das Verständnis deutlich geringer.

Auf den Plakaten an den Rädern wurde das Ansinnen der Aktion deutlich aufgezeigt. Dabei wurden nicht nur mahnende sondern auch lobende Worte gewählt, weil sich die Situation seit den letzten Aktionen und Hinweisen auf Ortstafeln, Bussen, in Anzeigen und in städtischen Medien bereits deutlich verbessert hat. Leider ist es so, dass die uneinsichtige Minderheit, zu der in Leinfelden am Samstag u.a. ein Ex-Stadtrat gehörte, für Radfahrende eine große Gefahr darstellt. Fahrräder haben keine Knautschzone, hier muss man immer mit Verletzungen rechnen. In Echterdingen war deutlich zu sehen, wohin es führt, wenn dem Sicherheitsbedürfnis der Menschen auf dem Rad keine Bedeutung beigemessen wird: Die Beobachtung am Samstag war, dass dort ein Großteil auf den Gehwegen fährt. Das Problem wird also auf die nächst Schwächeren verlagert, was der ADFC aufs Schärfste kritisiert. Zwei Personen haben sich geäußert, dass sie in Echterdingen überhaupt nicht mehr mit dem Rad fahren.

Nun bleibt zu hoffen, dass durch weitsichtige und intelligente Verkehrsplanungen solche Aktionen immer unnötiger werden und der Radverkehr getrennt vom Autoverkehr geführt wird.


https://fildern.adfc.de/artikel/aktive-machten-mit-poolnudeln-auf-den-noetigen-sicherheitsabstand-aufmerksam

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